Artikel 2 von 7 der Artikelserie: Investieren in Wasser – das blaue Gold

Dies ist nun der versprochene zweite Teil des Artikels Senkt euren Wasserverbrauch und zahlt dafür mehr Geld! aus der letzten Woche. Dort konntet ihr lesen, dass zum Beispiel die Amerikaner bei dreifach höherem Wasserverbrauch immer noch weniger für ihr Wasser zahlen müssen als wir Deutschen. Warum aber ist der Preis für Frischwasser und auch Abwasser in Deutschland so hoch?

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Schuld an der ganzen Misere sind die Städte, Gemeinden und die Versorger selbst. Denn sie sind es die seit Jahrzehnten die Modernisierung der Welt verschlafen. Kanalisationen die deutlich überdimensioniert sind, wurden seit Jahren nicht an den sinkenden Verbrauch angepasst. Selbst wenn heute Neubaugebiete erschlossen werden, kann man sehen welche riesigen Rohre dort verlegt werden. Man könnte meinen, in den nächsten zwei Jahren siedeln 2 Milliarden Chinesen ins Bundesgebiet. Darauf wollen die Wasserversorger natürlich vorbereitet sein. Weder der Staat noch die Versorger haben Geld für diese aufwendigen Sanierungsmaßnahmen. Wenn das mal alles wäre. Nein, der Hauptgrund für die überteuerten Preise in Deutschland entsteht durch die Zweckentfremdung der Wassereinnahmen. In Deutschland ist es üblich, dass sich Städte und Gemeinden über die Wassereinnahmen refinanzieren. Die Mittel werden für die Subventionierung örtlicher Projekte verwendet, weil wie immer zu wenige Steuergelder vorhanden sind. Es hat dort noch nie wirklich jemand ans sparen gedacht. Es werden sich immer wieder nur Gedanken darüber zerbrochen, wie den Menschen noch besser das Geld aus der Tasche gezogen werden kann.

Was kann nun die Lösung des Problems sein?
Eine Idee wäre die tägliche Spülzeit einzuführen. Punkt 7:00 in der Früh und 20:00 am Abend drückt jeder Haushalt in Deutschland die Spültaste!
Nein, jetzt mal im Ernst. Zuerst dürften Wassereinnahmen nur für Wasserausgaben verwendet werden. Punkt und aus. Weitere Finanzierungen von wasserfremden Leistungen dürfen nicht mehr möglich sein. Dadurch entsteht schon die größte Preisersparnis beim Wasser. Dazu kann man nun Kosten für die Modernisierung des Systems ansetzen. Das ist meiner Meinung nach der nächste wichtige Punkt. Die Modernisierung der Kanalisation. Man muss nicht immer gleich eine ganze Großstadt innerhalb von 2 Monaten aufbuddeln. Aber man könnte zumindest darüber nachdenken, in kleinen Schritten überhaupt mal anzufangen und bei Neubauten gleich an die Zukunft denken.

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Vielleicht sollten auch mal die Wasserwerke über volumenabhängige Tarife nachdenken, wie es sie bei Telefonanbietern bereits gibt. Wer viel verbraucht, zahlt im Schnitt weniger. Wer sparsam ist zahlt einen höheren Einzelpreis. Eine Wasser-Flatrate würde einigen sicher auch gut stehen. Wenn ich die hätte, bräuchte ich mir keine Gartenbewässerungsanlage mit Regentonnen installieren, sondern könnte im Sommer schön den Rasensprenger am Hausanschluss montieren.

Ich persönlich bin gern bereit doppelt oder dreifach soviel Wasser zu verbrauchen als es überhaupt nötig wäre. Im Gegenzug sollte aber auch ein Preisgefüge angeboten werden, wie es weltweit, vor allem außerhalb Europas, Normalität ist. Stand heute hätte ich aber nichts davon, wieder deutlich mehr Wasser zu verbrauchen. Denn niemand garantiert mir, dass bei höherem Verbrauch auch meine Kosten sinken bzw. nicht weiter steigen? Im Gegenteil, solange das deutsche Wassersystem nicht grundlegend verändert wird, werde ich weiterhin jeden Liter Wasser sparen. Wenn jemand draufzahlen muss, dann bitteschön alle und nicht nur ich. Ideen zum Wasser sparen findet ihr in der Blogrubrik Wasser.

Wie seht ihr das Thema und welche Möglichkeiten gibt es noch? Wie geht ihr mit den steigenden Wasserpreisen trotz sinkendem Verbrauch um?