© currahee_shutter - Fotolia.comWie bereits am Montag in den Artikeln der Musterdepotauswertungen angekündigt, habe ich einige meiner Depotwerte nachgekauft. Orientiert habe ich mich vor allem bei den Werten Totel, BP, Royal Dutch Shell, BHP Billiton sowie Rio Tinto an den satten Dividendenerträgen. Denn es gibt diese Situationen nur sehr selten, in denen man solide Aktien mit solch hohen Dividenden kaufen kann.

Wer nun zwei bis drei Werte im Depot hat oder beobachtet, für den mag diese manuelle Methode eine Lösung sein. Was aber wenn man im Depot 50 Aktien im Depot und auf der Watchlist auch noch mal 50 Unternehmen stehen hat? Wie soll man da täglich mitbekommen, wann außerordentliche Dividendenrenditen zu erzielen sind?

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Für alle Aktien die ich in meinem privaten Depot und in den Musterdepot habe sowie für meine Werte der Watchlist, habe ich mir einen Dividenden-Alarm erstellt. Sobald eine Aktie ein Kaufsignal generiert, weil sie eine überdurchschnittlich niedrige Bewertung erreicht hat, bekomme ich ein Signal. Nun heißt es genau zu prüfen warum dieses Signal generiert wurde und ob man die Situation zum Einstieg nutzen sollte.

Bei den oben genannten Unternehmen liegt die niedrige Bewertung am stark gefallenen Öl-Preis, der aktuell auf einem Fünf-Jahrestief (2009) liegt. In der Spitze gab es im Jahr 2008 im Zuge der Finanzkrise auch Öl-Preise von 40 US-Dollar! Sollte der Preisverfall weitergehen, bietet sich an dieser Marke eine weitere Kaufmöglichkeit entsprechender Aktien an. Das der Preisverfall mitunter politisches Kalkül ist, erfährt man sehr gut aus diesem Artikel.

Keines der Unternehmen die ich zuletzt nachgekauft habe, hat dabei eine Dividendenkürzung bekanntgegeben. Im Gegenteil es wurden zuletzt sogar (trotz niedrigem Öl-Preis) Dividendenerhöhungen vermeldet. Mit einem Kauf zum jetzigen Zeitpunkt handelt man im Grunde antizyklisch. Antizyklisch handeln können Immobilienbesitzer mitunter sehr gut, nämlich wenn sie ihr Heizöl bestellen. Kleinanleger tun sich immer wieder schwer solche Situationen auszunutzen.

Klar, es wird in der Regel viel über die Situation, die Ursachen usw. gesprochen, aber die wenigsten Anleger handeln tatsächlich antizyklisch. Zu beobachten ist dies derzeit sehr gut in diversen Finanzblogs. Nur wenige meiner Kollegen stocken ihre Depots mit entsprechenden Werten auf.

Dabei sollte man sich fragen: Wann, wenn nicht jetzt, sollte man Öl-Aktien kaufen? Erst wieder wenn sich der Öl-Preis deutlich erholt hat und einem das Geld an der Tankstelle wieder schmerzhaft aus der Tasche gezogen wird? Nein, jetzt ist die Zeit um solche Aktien einzusammeln. Wer jetzt also wartet, der spekuliert auf noch niedrigere Bewertungen. Warten kann aber auch bestraft werden. Denn wenn eine Erholung eintritt, dann sind wir innerhalb kürzester Zeit wieder bei deutlich höheren Kursen.

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Dieser Verlust durch Nichtkauf ist meines Erachtens viel größer, als die kleine Chance auf noch bessere Kurse. Am Ende stehen viele da und haben nicht gekauft. Zum einen weil sie die ganze Zeit dachten es wird noch viel weiter runter gehen. Als die Kurse sich dann erholten, wollte man wieder erstmal abwarten, ob es sich nicht nur um eine Zwischenerholung vor weiteren Tiefs handelt. Als die Erholung nachhaltig wird, will man nicht mehr kaufen und ärgert sich an der ganzen Welle nicht partizipiert zu haben.

Dabei wird man bei den Aktienkursen nie den Tiefpunkt erwischen, aber wer allein schon in unteren Kursbereichen zuschlägt, in denen wir uns derzeit definitiv befinden, der hat schon (langfristig gesehen) alles richtig gemacht. Sobald der Öl-Preis wieder über die 80 US-Dollar Marke geht und die ersten Dividendenerhöhungen das Depot erreichen, sehen die Positionen im Depot wieder satter als je zuvor aus. Und falls der Preis weiter in Richtung 40 US-Dollar fällt, dann bekommen wir eine weitere starke antizyklische Kaufchance! Auch ich kaufe dann erneut!