Workflow: Verkaufsphase - Dividenden-Alarm IndikatorIn den ersten beiden Artikeln dieser Artikelserie, habe ich euch gezeigt wie ich vorgehe, wenn der Dividenden-Alarm Indikator eine Kaufphase ermittelt hat oder sich in der neutralen Phase befindet. Für Buy&Hold Anleger sind diese beiden Phasen am wichtigsten, denn sie kaufen in der Regel nur Aktien und verkaufen diese nicht wieder.

Wer sich daher für meine Vorgehensweise in einer Verkaufsphase nicht interessiert, für den ist der heutige Artikel weniger interessant oder aber genau aus diesem Grund dann vielleicht doch. Entscheide selbst, ob du dein Depot und deine Dividendenrendite (langfristig gesehen) auch optimieren willst.

kostenfreie Kontoeröffnung bei Freedom24

Vielleicht liest du dir meine Vorgehensweise mal durch und siehst die Chancen die sich für dein Depot bieten. Ich verfolge praktisch den Buy & Hold & Sell Ansatz. Nur unter ganz bestimmten Bedingungen verkaufe ich auch mal einige meiner Dividenden-Aktien. Dies tue ich genauso antizyklisch wie ich meine Aktien kaufe. Nämlich dann, wenn Aktien historisch betrachtet teuer sind. Und wenn sich meine Bedingungen nicht erfüllen, dann behalte auch ich ganz normal meine Aktien im Depot.

Aufmerksame und treue Leser meines Blogs kennen sicherlich den Dividenden-Alarm Indikator. Dieser ermittelt die Marktphasen in den man Dividenden-Aktien kaufen oder aber auch mal verkaufen sollte. Dabei löst man während einer Verkaufsphase nicht sein komplettes Depot auf. Das wäre sicherlich keine gute Strategie.

Vielmehr werden punktuell nur einzelne Aktien verkauft.

Und hier auch nur die Aktien, die mittlerweile sehr teuer geworden sind. Dabei partizipiere ich auch von weiter steigenden Aktienkursen und der Großteil meines Depots bleibt auch während einer Verkaufsphase unangetastet.

Wie ich genau vorgehe sobald der Dividenden-Alarm Indikator eine Verkaufsphase ermittelt hat, beschreibe ich dir heute in diesem Artikel.

Vorbereitung vor der Verkaufsphase

Nach der Dividenden-Alarm Strategie betreibt man den Cash-Aufbau während der neutralen Marktphase sowie während der Verkaufsphase. Mein Cash-Polster wird durch monatliche Sparraten, meine Dividenden sowie mit Tradingerträgen gefüllt. Auch sämtliche Einkünfte aus meinen Projekten, Sonderzahlungen wie Steuerrückerstattungen oder Bonuszahlungen sowie andere unregelmäßige Einkünfte erhöhen stetig meine Cash-Position.

Während einer Verkaufsphase beschleunigt sich mein Cash-Aufbau, denn nun trenne ich mich von einzelnen Depotpositionen die mittlerweile historisch gesehen teuer sind. Gleichzeitig werden aber keine neuen Aktien für das Depot gekauft, denn der Markt befindet sich an einem Hochpunkt. Da wäre jeder Kauf ein Griff ins später noch fallende Messer.

Wie bei jeder Anlagestrategie bedarf es einer genauen Vorgehensweise. Praktischerweise für den Einstieg (Entry) sowie für den Ausstieg (Exit). Für meine Dividenden-Alarm Strategie habe ich mir einen entsprechenden Workflow erstellt. Dieser Workflow sollte bereits vor Beginn einer jeweiligen Phase erstellt worden sein und kann in Zukunft immer wieder angepasst und verfeinert werden.

Mit meinem Workflows weiß ich genau was ich zu tun habe, wenn der Dividenden-Alarm Indikator eine Kaufphase oder eine Verkaufsphase ermittelt hat. Meinen Workflow für die Kaufphase habe ich dir in diesem Artikel genau beschrieben. Dazu habe ich dir auch meine Excel-Datei zum Download bereitgestellt.

Den Artikel für meinen Workflow während der neutralen Phase, kannst du hier nachlesen. Auch in diesem Artikel stelle ich dir meine Excel-Datei zum Dividenden-Rebalancing zur Verfügung.

Obwohl eine Verkaufsphase in der Regel nur wenige Wochen dauert, so ist das Zeitfenster immer noch groß genug, um sich ausführlich seinen Depot Aktien zu widmen, die dann ein Verkaufssignal generieren. Bereits im Vorfeld einer Verkaufsphase zeigen sich potentielle Verkaufskandidaten. Sie generieren meist frühzeitig ein Verkaufssignal. Hier muss man abwägen, ob weitere Kurssteigerungen bis zur Verkaufsphase möglich sind, oder ob das Potential bereits erschöpft ist.

In diesem Artikel möchte ich auf meinen Workflow für den Verkauf von meinen Depotaktien eingehen. Wie geh ich vor, wenn der Dividenden Alarm Indikator in eine Verkaufsphase eintritt?

Welche Schritte unternehme ich, um bei meinen Depotaktien mit Verkaufssignal, einen guten Ausstiegspunkt zu finden? Dazu gehört auch die Entscheidung sich von einer Position ganz zu trennen oder sie nur zu reduzieren sowie die Platzierung der Verkaufsorders.

Mein Workflow ist, wie auch bei der Kaufphase und der neutralen Phase, nicht in Stein gemeißelt. Vielmehr ist er ein Grundgerüst, welches mit der Zeit und durch eigene Erfahrungen immer weiter verfeinert und optimiert wird. Auch für mich ist mein Vermögensaufbau und die Verbesserung meiner Strategie ein ständiges learning by doing and optimizing.

Dies gilt auch für diesen Artikel. Mit der Zeit werde ich hier meine neuen Optimierungen mit einfließen lassen. Sobald der Dividenden Alarm Indikator eine neue Verkaufsphase ermittelt hat, werde ich diesen Artikel auch immer wieder präsent nach oben holen.

Wichtig für dich an dieser Stelle: Es ist nicht ratsam, meinen Workflow 1:1 zu übernehmen. Nutze ihn als Basis und passe ihn ganz individuell an deine Bedürfnisse an. Verkäufe die ich für richtig erachte, müssen es für dich noch lange nicht sein.

Vielleicht hast du auch ganz andere Vorstellungen oder bleibst lieber ein Buy & Hold Anleger. Solltest du aber in Erwägung ziehen, in gewissen Marktphasen auch mal teure Aktien zu verkaufen, dann stelle dir deinen Workflow zusammen. Somit bist du vorbereitet und kannst strategischer bei der Entscheidung über einen Verkauf deiner Depotaktien vorgehen.

kostenfreie Kontoeröffnung bei Freedom24

Dividenden-Alarm Inhalte

Solltest du noch kein Mitglied beim Dividenden Alarm sein, dann kannst du die aktuellen Dividenden Alarm Auswertungen leider nicht nutzen. Diese Auswertungen sind für die Mitglieder und mich die Basis des Selektionsprozesses. In meinem Workflow lasse ich diese Bestandteile mit einfließen.

Um beispielhaft mit den genannten Inhalten arbeiten zu können, kannst du für die Erstellung deines Workflows alternativ mit den freigeschalteten Beispiel-Auswertungen arbeiten. Dies sind originale Auswertungen, allerdings älteren Datums und daher nicht mehr aktuell.

Als beispielhafte Vorlage für die Erstellung deines Workflows werden sie aber ausreichen. Stelle dir einfach vor, dass diese Auswertungen tagesaktuell sind, so als ob du ein Dividenden-Alarm Mitglied wärst.

Die drei Marktphasen des Dividenden-Alarm Indikators …

Dividenden-Alarm Indikator… und wie ich in den jeweiligen Marktphasen vorgehe. Wie gehst du vor um dich von teuren Aktien zu trennen? Verkaufst du überhaupt mal Aktien aus deinem Depot und wenn ja, gehst du hier nach einem bestimmten System vor? Wie erkennst du, wann es Zeit ist einzelne Aktien zu verkaufen?

Viele Anleger haben oft keine plausiblen Antworten auf diese Fragen. Oft werden Aktien nur verkauft, weil sie sich entgegen der eigenen Erwartungen schlechter entwickelt haben. Aus Enttäuschung trennt man sich dann von der Aktie. Andere sitzen solche Verluste aus und reden sich ihre Entscheidung schön.

Dies liegt daran, dass sie kein System und keinen Workflow haben. Sie machen einfach immer irgendwas und irgendwie oder schauen was andere machen. Ich möchte dir an dieser Stelle kurz die drei Marktphasen des Dividenden-Alarm Indikators vorstellen. Diese sind die Basis für mein Handeln.

Neutrale Phase:neutrale Phase im Dividenden-Alarm Indikator © rfvectors.com
Dies ist die Phase in der sich der Markt am häufigsten und am längsten befindet. Der Dividenden-Alarm Indikator Wert liegt zwischen 30% und 70%. Je näher sich der Wert am Mittelwert (50%) orientiert, desto eher handelt es sich um eine wirklich neutrale Phase.

In dieser Phase konzentriere ich mich um meinen Cash-Aufbau. Dazu behalte ich nur die Dividenden Rebalancing Optionen im Auge, denn hier gibt es immer wieder mal interessante Wechseloptionen. Ich verkaufe oder reduziere dann Aktien mit einem Verkaufssignal, wenn sich gleichzeitig in derselben Branche eine passende Aktie mit einem Kaufsignal befindet.

Mit dieser Vorgehensweise kann ich je nach Rebalancing Option meine Dividendenrendite für die jeweilige Depotposition vervielfachen. Bei einem Depot, welches bereits mit der Dividenden Alarm Strategie ausgerichtet wurde, gibt es eher selten wirklich gute Rebalancing Optionen. Ergo gibt es für mich in dieser Phase wenig an der Börse zu tun. Den Artikel zu meinem Workflow während der neutralen Phase inklusive einer Excel-Datei findest du hier.

Kaufphase:Kaufphase im Dividenden-Alarm Indikator © rfvectors.com
Sobald der Dividenden-Alarm Indikator eine Kaufphase ermittelt hat, Indikator Wert kleiner als 30%, werde ich aktiv. Während einer Kaufphase verkaufe ich keine Aktien, denn der Markt ist am Boden! Ich bin ausschließlich als Käufer unterwegs und platziere nach und nach mein Cash sowie mein Fremdkapital.

Kaufphasen finden häufiger statt als Verkaufsphasen und in der Regel gibt es immer wieder andere Aktien im Angebot. Den Artikel zu meinem Workflow während der Kaufphase findest du hier.

Verkaufsphase:Verkaufsphase im Dividenden-Alarm Indikator © rfvectors.com
In dieser Phase befindet sich der Wert des Dividenden Alarm Indikators bei über 70%. Während dieser Phase kümmere ich mich ausschließlich um die Dividenden Aktien in meinem Depot, die dann ein Verkaufssignal generieren. Ich prüfe, in wie weit ich hier Positionen reduzieren oder mich ganz von einigen Aktien trennen kann. Während dieser Phase kaufe ich keine Aktien, denn der Markt ist teuer! Um diese Phase des Dividenden Alarm Indikators geht es im heutigen Artikel.

Vorteile & Nachteile einer Verkaufsphase

Jede der genannten Phasen hat ihre Vorteile und Nachteile. Bei der Verkaufsphase sehe ich sie wie folgt:

Nachteile einer Verkaufsphase In der Verkaufsphase trenne ich mich nach und nach von ein paar Aktien. Leider wird man wie bei einem Einstieg, nie den optimalen Verkaufskurs finden. Man muss damit leben, dass man ausgestoppt wird und die Aktienkurse mitunter weiter steigen können.

Damit nimmt der Wert meines Depots ab und darausfolgend auch meine monatlichen Dividenden-Erträge. Eventuelle interessante Kaufchancen bleiben unberücksichtigt. Durch die Verkäufe kann sich die Depotstruktur und Depotaufteilung verändern und müsste später (in der Kaufphase) nachjustiert werden. Entweder durch spätere gezielte Käufe oder durch Änderung der prozentualen Verteilung.

Vorteile einer Verkaufsphase Auch, wenn man nicht immer das Maximum an Aktienkursen rausholen wird, so veräußert man nur Aktien die an einem ermittelten historischen Hoch stehen. Die Wahrscheinlichkeit, langfristig deutlich höhere Aktienkurse zu erzielen, ist daher nur sehr gering.

Dafür befüllt man während der Hochphase sein Cash-Polster und sorgt somit für mehr Sicherheit und weniger Risiko im Depot. Ein zuvor aufgenommener Wertpapierkredit wird spätestens an diesem Punkt zügig zurückgezahlt werden können. Gleichzeitig wappnet man sich für die nächste Kaufphase. Diese wird zahlreiche Möglichkeiten bieten, um Aktien mit einem Abschlag von mehr als 30% einsammeln zu können. Diese tiefen Einstiegskurse bieten eine viele größere Ersparnis, als man mit dem Aussitzen und dem kassieren von Dividenden erreichen könnte.

Details zu Verkaufsphasen

Der Dividenden-Alarm wird während einer Verkaufsphase überdurchschnittlich viele Aktien herausfiltern. Dies liegt daran, dass der Markt und ein Großteil der beobachteten Dividenden Aktien historisch hohe Niveaus erreicht haben.

Der Vorteil im Gegensatz zu einer Kaufphase liegt darin, dass egal wie viele Aktien ein Verkaufssignal generieren, man sich nur auf die Aktien konzentrieren muss, die sich derzeit im eigenen Aktiendepot befinden. Die Schwierigkeit besteht lediglich darin, den richtigen Verkaufszeitpunkt zu ermitteln.

In einer der letzten Verkaufsphasen, generierten ungefähr 30% der Aktien die der Dividenden-Alarm beobachtet, ein Verkaufssignal. Üblicherweise liegt dieser Prozentwert während einer neutralen Phase unter 15%.

Verkaufsphasen dauerten in der Vergangenheit zwischen zwei und vier Wochen. Mitunter verbleibt also genügend Zeit, sich mit den Aktien im Depot, die ein Verkaufssignal generieren, zu beschäftigen.

Die vergangenen Betrachtungen zeigen auch, dass sich eine Verkaufsphase während der gesamten Zeit konstant auf einem ähnlichen Niveau hält. Der Höhepunkt beim Dividenden-Alarm Indikator entspricht einem hohen Prozentwert oberhalb von 70%. Zuletzt wurde sogar der Wert von 76% erreicht. Dies entspricht in etwa dem Top am Aktienmarkt. Der Dividenden-Alarm Indikator sowie die jeweiligen Signale, werden während einer Verkaufsphase für die Dividenden-Alarm Mitglieder täglich aktualisiert.

Mein Workflow

1. Schritt – Ermittlung der Verkaufskandidaten

Im Gegensatz zur Kaufphase, ist der Aufwand bei einer Verkaufsphase deutlich geringer. Zum einen handelt es sich hier nur um einzelne Depotwerte und zum anderen kennt man die Unternehmen bereits und muss nicht zwingend alle Kennzahlen erneut prüfen.

Ich gehe davon aus, dass in einer Verkaufsphase bis zu 30% der beobachteten Dividenden-Alarm Aktien ein Verkaufssignal generieren. In meinem Depot rechne ich damit, dass bis zu 15% meiner Depotwerte ein Verkaufssignal aufweisen.

Hier gilt es zu überprüfen, ob die jeweilige Aktie verkauft oder die Position verringert werden kann. Alternativ kann im Ergebnis, auch ein Verbleib der Aktie im Depot, die Lösung sein.

Sobald der Dividenden-Alarm Indikator in eine Verkaufsphase übergeht, beginne ich mit meiner Arbeit. Alle Aktien aus meinem Depot die dann ein Verkaufssignal generieren, trage ich in meine Excel-Datei ein. In Summe sind es meist nicht viele Unternehmen.

An diesem Punkt sind mir weniger einzelne Kennzahlen wichtig. Vielmehr interessieren mich die Daten zur eigentlichen Position im Depot und ihrer bisherigen Performance. Ich will herausfinden, wie sich die Aktie bisher geschlagen hat, wie viel Gewinn ich mitunter im Depot habe und welches Potential der Aktienkurs mit Blick auf zukünftige Dividendenzahlungen noch hat.

Ich sage es oft genug. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Es gibt nur den Individualismus. Daher muss jeder für sich entscheiden, ob er sich mit dem Verkauf von einzelnen Aktien beschäftigen will oder ob er mögliche Kursverluste aussitzen möchte. Sicherlich ist die Dividendenzahlung davon meist unberührt, dennoch bietet es sich an Gewinne mitzunehmen und später zu deutlich tieferen Kursen das Kapital wieder zu platzieren. Eventuell dann auch in anderen Aktien mit einem höheren monatlichen Netto-Dividendenertrag.

Unterm Strich kann das schon ein ordentlicher Dividendenertrag sein, den man so optimieren kann. Eine meiner letzten Rebalancing Optionen war der Wechsel von OMV zu Royal Dutch Shell. Hier konnte ich mein angelegtes Kapital aus einer Netto-Dividendenrendite von 1,84% befreien und zu einer Netto-Dividendenrendite von 5,03% anlegen. Näher möchte ich auf dieses Beispiel an dieser Stelle nicht eingehen. Dazu kannst du dir aber gern nochmal den Absatz in diesem älteren Artikel durchlesen.

Welcher Anleger-Typ bist du? Erkennst du die Punkte an denen deine Aktien historisch gesehen teuer sind? Oder ist es für dich einfacher, lieber gar nichts zu tun, dem Buy & Hold Ansatz treu zu bleiben und eine Minder-Performance auszusitzen?

2. Schritt – Erfassen der relevanten Depotdaten

Im zweiten Schritt kommt bereits meine oben angesprochene Excel-Datei zum Einsatz. Eine Tabelle im Excel macht sich sehr gut, denn so kann ich jederzeit meine Verkaufskandidaten miteinander vergleichen und in der Gesamtheit sehen wie sich mein Depot bei einem möglichen Verkauf verändern wird. Wer gern meine Tabelle nutzen möchte, kann sie sich am Ende des Artikels herunterladen.

Screenshot der Excel-Datei

In meine Tabelle trage ich nun alle Aktien mit einem Verkaufssignal ein und ergänze sämtliche relevanten Depotdaten wie Positionsgröße, Gewinn, Steuer und Daten zur Dividende. Ich möchte anhand der Tabelle erkennen können, welche Gewinne ich realisieren kann, welche Steuerbelastungen daraus entstehen, um wie viel Kapital meine Cash-Position anwächst und wie viel weniger monatliche Dividende ich erwirtschaften werde.

Theoretische GesamtdividendeAuch die theoretische Gesamtdividende kommt bei mir zum Einsatz. Dieser Wert zeigt mir die tatsächlichen und verbleibenden Dividendenerträge sowie die zu erwartenden Dividendenerträge für meine Cash-Position an. Als Basis für die Berechnung der Cash-Position verwende ich meine Netto-Dividendenrendite die ich derzeit mit meinem gesamten Depot erziele.

An dieser Stelle möchte ich auf meine theoretische Gesamtdividende nicht genauer eingehen. Hierzu empfehle ich dir diesen Artikel auf meinem Blog.

3. Schritt – Entscheidung treffen & Verkaufskurs ermitteln

Anders als bei der Kaufphase, erstelle ich mir mit den Verkaufskandidaten kein Ranking. Vielmehr entscheide ich nur, ob eine Aktie verkauft oder reduziert werden oder im Depot verbleiben soll. Die zuletzt genannten Aktien streiche ich nach der Überprüfung aus der Liste. In der Liste verbleiben die restlichen Aktien bei denen ich mich entschieden habe sie zu veräußern.

Warum eine Aktie trotz Verkaufssignal im Depot bleiben sollte, hängt von vielen subjektiven Kriterien ab. Die Entscheidung wird sicherlich von der bisherigen Entwicklung, von Kennzahlen und auch von den Aussichten abhängig sein.

Wer an dieser Stelle zuerst seine Aktien scannen und ein Ranking erstellen möchte, der kann dafür die Excel-Tabelle verwenden die ich im Artikel für die Kaufphase bereitgestellt habe.

Wenn ich mich für eine Veräußerung entschieden habe, heißt dies aber noch lange nicht, dass ich die Aktie Hals über Kopf sofort verkaufe. Vielmehr interessiert es mich, wie viel ich aus dem Aktienkurs herausholen kann und welchen Spielraum dieser noch hat. Ich gebe meine Aktien nur her, wenn ich einen ordentlichen Bonus rausholen kann. Wie hoch dieser ausfallen kann, gilt es nun zu ermitteln.

Im ersten Schritt schaue ich mir dazu den Chart auf verschiedenen Zeitebenen an und lese mich ein wenig in die Nachrichten der letzten Wochen ein. Wie sind die Aussichten, womit hat das Unternehmen derzeit zu tun und gibt es markante charttechnische Punkte?

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Dauer des Verkaufssignals. Also wie lange generiert die Aktie schon dieses Verkaufssignal und innerhalb welcher Range wird sie gehandelt?

Dazu gehe ich die vergangenen Auswertungen der Dividenden-Alarm Signale durch und prüfe welche Aktienkurse in der Zeit der Signalgenerierung erzielt wurden. Auch die Signalstärke ist für mich wichtig, um zu sehen ob das Verkaufssignal zuletzt stärker oder weniger stark ausgeprägt war. Anhand dieser Daten kann ich erkennen, innerhalb welcher Kursrange die Aktie während ihres Verkaufssignals schwankte.

Wie ich bei der Ermittlung eines adäquaten Verkaufskurses vorgehe, möchte ich dir gern in einem Beispiel näher erklären. Mich interessiert ein Verkauf nur dann, wenn ich einen anständigen Bonus für meine Aktie erhalte.

Ausgangssituation: Eine Aktie kostet heute 100 Euro, schüttet eine Dividende von 2,40 Euro aus, erzielt damit eine Dividendenrendite von 2,4% und generiert damit ein Verkaufssignal.

Der Blick in die letzten Dividenden-Alarm Auswertungen zeigt, dass die Aktie seit 10 Wochen ein Verkaufssignal generiert. Der höchste ermittelte Aktienkurs in diesem Zeitraum lag bei 114 Euro und der niedrigste Aktienkurs bei 92 Euro. Naheliegend ist hier, dass das Verkaufssignal unterhalb von 92 wieder deaktiviert wird, da die Aktie bei niedrigeren Werten nicht in den Auswertungen auftauchte. Auch die Signalstärke hilft hier die Deaktivierungsschwelle zu erkennen.

Unser Ziel sollte sein, die Aktie mit einem so hohen Aktienkurs wie möglich zu verkaufen, denn dies garantiert uns einen maximalen Gesamtertrag. Anhand der kleinen Tabelle kannst du die großen Unterschiede beim Aktienkurs sehen, während die Aktie ein Verkaufssignal generierte.

Aktienkurse bei unterschiedlicher DividendenrenditeGanze 22 Euro schwankte der Aktienkurs während des Verkaufssignals in den letzten Wochen. Allein vom aktuellen Aktienkurs hat die Aktie aktuell ein Potential von 14 Euro. Denn dort war die Aktie bereits vor gar nicht allzu langer Zeit. Ich würde meine guten Dividenden-Aktien aber nur verkaufen, wenn ich einen Bonus erhalte.

Dazu ist ein Blick in die Vergangenheit nötig. Um wie viel Prozent hat das Unternehmen bisher im Schnitt seine Dividende angehoben? Wann ist der nächste Zeitpunkt, an dem das Unternehmen diese Entscheidung bekanntgibt? Was schätzen die Analysten, wie hoch die nächste Dividendenerhöhung ausfallen wird?

Angenommen in 3 Monaten wäre der Zeitpunkt gekommen, dass das Unternehmen nach einem Jahr wieder die neue Dividende verkündet. Ermittelt haben wir eine durchschnittliche Erhöhung von 10%. Die aktuelle Dividende von 2,40 Euro würde sich auf 2,64 Euro erhöhen. Jetzt unterstelle ich, dass der Markt weiterhin bereit ist, die Aktie mit der neuen Dividende in der gleichen Kursrange zu handeln. In unserer Tabelle würde das Ergebnis wie folgt aussehen.

Aktienkurse bei höherer DividendeAllein die Tatsache, dass die Dividende im ermittelten Rahmen angehoben wird, bringt dem Aktienkurs einen Spielraum von 10 Euro vom aktuellen Kurs. Dabei stand der Aktienkurs ohne simulierte Erhöhung bereits bei 115 Euro. Bis zum bisherigen Höchstkurs, aber mit neuer Dividende, wäre sogar ein Aktienkurs von knapp 126 Euro erreichbar. Und genau zwischen den beiden Werten, 115 Euro und 126 Euro liegt meine Range, bei der ich bereit wäre meine Aktie zu verkaufen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass ich anhand der nächsten Dividendenerhöhung einen Bonus beim Aktienkurs ermittle. Je weiter der nächste Dividendenerhöhungs-Termin in der Zukunft liegt, desto weniger sollte die nächste Dividenden-Erhöhung eingepreist werden. Es gibt hier kein richtig und kein falsch. Hier geht es auch ein wenig um Fingerspitzengefühl, um statistische Annahmen und um einen zuverlässigen Verlauf der Aktie.

4. Schritt – Trailing Stop Loss

Für alle Aktien, die ich für einen möglichen Verkauf selektiert habe, erstelle ich diese Hochrechnung und ermittle die mögliche Verkaufsrange. Gleichzeitig setze ich mir ein Alarm-Limit in meinem Comdirect Musterdepot. Ein Musterdepot kann man sich bei der Comdirect problemlos und kostenlos anlegen. Hier trage ich einfach nur die Aktien ein, zu denen ich aktuell ein Kursalarm benötige. Später lösche ich einzelne Werte wieder aus der Liste.

Sobald meine Aktie jetzt die 115 Euro Marke erreicht, erhalte ich eine E-Mail-Erinnerung und kann auf die neue Situation reagieren. Erst an diesem Punkt beginne ich mit der Platzierung meiner Verkaufsorder im System meines Brokers. Dies kann nun entweder eine Verkaufsorder mit passendem Stop Loss sein oder aber auch eine Trailing Stop Order.

Bei dieser Orderart gebe ich für meinen Stop Loss den Abstand in % oder Euro zum aktuellen Aktienkurs vor. Sagen wir es ist 1 Euro. Sollte meine Aktie in den kommenden Tagen um 5 Euro ansteigen, dann wird bei meinem Trailing Stop Loss die Verkaufsorder im Abstand von 1 Euro nachgezogen. Das geht so lange gut, bis der Aktienkurs die Stop Loss Order auslöst. Wenn dich die Traling Stop Order interessiert, dann hilft dir sicherlich mein umfangreicher Artikel.

Dies ist ein praktischer Automatismus den ich nutze, da ich nicht stundenland am Rechner sitzen will oder kann. Alternativ kann man den Verkauf innerhalb der ermittelten Range auch manuell vornehmen und seinen Stoppkurs selbst nachziehen. Dies hat mitunter den Vorteil, dass man nicht durch volatile Bewegungen ausgestoppt wird und dem Kursanstieg danach zuschauen muss.

Wie gut dies zuletzt bei mir in der Praxis funktioniert hat, kannst du am Verkauf meiner Altria Aktien nachlesen.

Grundsätzlich bin ich mit einem Verkauf innerhalb meiner vorgegebenen Range zufrieden, denn ich habe eine historisch teure Aktie zum Preis einer zukünftig unterstellten Dividendenerhöhung verkauft. Im besten Fall wäre dies bei meinem Beispiel ein Verkauf in der Nähe der 125 Euro Marke. Dies wäre aus heutiger Sicht ein Aufschlag von 25 Euro mit Blick auf die zukünftige Dividendenerhöhung. In Übertreibungsphasen kommt dies gar nicht so selten vor, denn der Markt nimmt solche Erwartungen meist vorweg und preist sie frühzeitig in den Aktienkursen ein.

5. Schritt – Szenario tritt nicht ein

Es könnte aber in der nächsten Zeit passieren, dass das Unternehmen (vor dem Verkauf meiner Aktie) seine Dividendenerhöhung wie geplant bekanntgibt, aber mein Verkaufskurs noch nicht erreicht wurde. In diesem Fall lösche ich zuerst die Verkauforder und plane erneut die nächste Dividendenerhöhung ein. Ich rechne praktisch immer mit der Dividende, die es als nächstes geben würde.

Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Die Dividende wurde auf 2,64 Euro angehoben. Für die Ermittlung meiner neuen Verkaufsrange, gehe ich von einer nächsten Erhöhung von weiteren 10% aus. Entsprechend liegt nun eine Dividende von 2,90 Euro zugrunde, anhand dessen sich die neuen Verkaufskurse berechnen.

Allerdings würde ich nun nicht den maximal erreichbaren Preis der ermittelten neuen Kursrange einpreisen, denn bis zur nächsten Dividendenerhöhung vergehen 12 ganze Monate. Es sollte ein Kursziel sein, welches innerhalb der aktuellen Verkaufsphase erreicht werden kann. Für den Beginn der ermittelten Kursrange, stelle ich mir einen neuen Kursalarm in meinem Comdirect Musterdepot.

Erst wenn der Aktienkurs meine neue Rangevorgabe erreicht, bekomme ich wieder einen E-Mail Alert und würde dann auch erst wieder meine Trailing Stop Order einrichten. Jetzt kann es natürlich passieren, dass die ermittelten Aktienkurse so nicht mehr vom Markt erreicht werden. Das ist für mich vollkommen in Ordnung, denn zu den aktuellen Aktienkursen könnte ich die Aktie ja jederzeit verkaufen.

Ich wäre auch nur bereit mich von meinen Aktien zu trennen, wenn ich einen ordentlichen Bonus dafür erhalten würde. Einen Bonus, der bereits zukünftige Entwicklungen vorwegnimmt.

Wenn meine ermittelte Range nicht eintritt, verbleiben die Aktien ganz normal in meinem Depot und es wird keine Verkaufsorder platziert. Ich kassiere weiterhin die Dividenden, profitiere von weiteren Dividendensteigerungen und habe zudem weiterhin die Option die Aktien mit einem Bonus verkaufen zu können. Dazu brauche ich nur warten bis meine ermittelten Aktienkurse erreicht werden und kann dann in Ruhe neue Verkaufsorders platzieren.

Auf den ersten Blick mag meine Vorgehensweise etwas aufwendig klingen, wenn man sie aber erstmal verinnerlicht und in der Praxis anwendet, dann ist die Ermittlung der Aktienkurse reine Routine und stellt keinen besonderen Aufwand dar. Zudem handelt es sich hier nur um einen zeitlich sehr begrenzten Zeitraum und um eine sehr geringe Anzahl an Aktien.

Mich würde an dieser Stelle interessieren wie du vorgehst um dich von Aktien aus deinem Depot zu trennen. Hast du eine andere Vorgehensweise oder der gehst du ganz pragmatisch und mit deutlich weniger Aufwand an die Sache heran? Schreibe mit doch einen kurzen Kommentar oder eine E-Mail. Über dein Feedback würde ich mich sehr freuen.

Excel Download

Einen Screenshot meiner Excel-Datei hast du im oberen Teil des Artikels bereits sehen können. Hier kannst du neben der Aktie und der ISIN weitere Daten zur Depotposition eingeben. Du siehst im Ergebnis welchen Gewinn du beim aktuellen Aktienkurs sowie bei den Aktienkursen deiner ermittelten Range erzielen würdest. Dazu siehst du die wegfallenden Dividendenerträge sowie mögliche Steuerzahlungen.

Der Punkt theoretische Gesamtdividende zeigt dir an wie hoch deine Gesamtdividendenerträge wären, wenn du die möglichen Erträge deiner Cash-Position sowie deine aktuellen Dividendenerträge zusammenrechnest. Bei der Datei handelt es sich um einfaches Excel. Es ist alles kein Hexenwerk und die Datei dient lediglich zur simplen Datenerfassung und soll einen schnellen Überblick bieten.

Da die Excel-Datei die Auswertungen des Dividenden-Alarms unterstützen soll, können Dividenden-Alarm Mitglieder die Datei kostenlos herunterladen. Bist du bereits Dividenden-Alarm Mitglied? Dann findest du den Datei-Download auf der Login-Seite. Als Mitglied stehen dir diese Excel-Datei, die Excel-Datei für die neutrale Phase sowie die Excel-Datei für die Kaufphase kostenlos zur Verfügung.

Solltest du noch kein Dividenden-Alarm Mitglied sein, kannst du dir die Excel-Datei hier bestellen und herunterladen. Alternativ wäre es eine Überlegung wert, sich gleich für die Dividenden-Alarm Mitgliedschaft zu entscheiden.

Selbst meine beiden EBooks Starte deinen Geldkreislauf! und Mein Weg zur finanziellen Freiheit kannst du dir mit einer Dividenden-Alarm Mitgliedschaft kostenfrei herunterladen.