Artikel 1 von 3 der Artikelserie: Machen viele kleine Gewinne überhaupt Sinn?

Im heutigen Artikel möchte ich gern wieder auf eine interessante Leserfrage eingehen. Wie immer hat der Blogleser bereits seine Antwort erhalten, aber trotzdem möchte ich die Thematik hier noch etwas umfangreicher beantworten.

Blogleser Manuel S. fragte mich, ob es denn Sinn machen würde, immer nur Transaktionen mit kleinen Gewinnen abzuschließen. Die meisten Werte in meinem Musterdepot werden mit 80,- bis 200,- Euro Gewinn ausgestoppt oder verkauft. Davon müssen dann noch die Transaktionskosten abgerechnet werden. Er ist der Ansicht, dass sich das einfach nicht rechnet und wollte dazu nun meine Meinung wissen.

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Wenn man das Ganze so pauschal sieht, wie die Frage formuliert wurde, ist da sicher was dran. Aber am Ende ist ja entscheidend was unterm Strich rauskommt. Daher möchte ich das Mal am Beispiel des Musterdepots durchrechnen.

Das Musterdepot begann ja im September 2010 mit einem Startkapital von 20.000,- Euro. Meine Zielsetzung damals lautete:
Die jährlich zu erwartende Wertsteigerung beträgt ca. 5% bis 8%. Inklusive der monatlichen Einzahlungen sollte sich der Wert des Depots, innerhalb eines Jahres um bis zu 25% erhöhen.

So weit, so gut. Die zu erzielende Rendite soll also zu Beginn zwischen 1.000,- Euro (5%) und 1.600,- Euro (8%) liegen. Mit steigendem Kapital, steigen natürlich auch die Renditen in Euro. Bei den meisten Privatanlegern sieht die Anlagestrategie dann in etwa so aus: Ein größerer Betrag wird in 2 bis 3 Werte angelegt und es wird gehofft, dass alle gleichzeitig steigen. Wenn dann eine Position steigt, kommen viele schnell ins trudeln. Sie wissen nicht so recht wann der beste Zeitpunkt zum verkaufen ist. Je größer die Gewinne werden desto größer wird die Verlustangst. Wenn aber einer der Werte abschmiert, dann werden die größtmöglichen Verluste ausgesessen. Kommentiert wird das meistens ohne Angst und Sorge, denn die Aktie erholt sich ja schon wieder. Man braucht also eine Art Plan, wie man bei Verlusten und auch bei Gewinnen agiert, sobald sie sich abzeichnen.

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Für meinen privaten Vermögensaufbau habe ich mir daher vorgenommen, Verlustpositionen zu begrenzen und Gewinne abzusichern. Also lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Und wenn ich die Taube greifen kann, dann sage auch ich nicht nein, sondern sichere mich ab und probiere sie zu bekommen. Ich versuche also mein Risiko zu minimieren.

Und was ist schlimmer liebe Leser? Eine Position die ins Plus läuft, aber eigentlich noch nicht genug Gewinn abwirft um sie direkt zu verkaufen oder mit ansehen zu müssen, wie der Wert deutlich zurückkommt und in den Minusbereich abdriftet?

Auf die beiden Szenarien, sowie auf die Transaktionskosten möchte ich im zweiten Teil des Artikels näher eingehen. Ich zeige euch dann auch genau, wie viele große Gewinntrades ihr überhaupt nur abschließen müsst um eure Zielmarke zu erreichen.