Artikel 2 von 3 der Artikelserie: Machen viele kleine Gewinne überhaupt Sinn?

Bedingt durch den Relaunch des Blogs, gab es eine größere Unterbrechung. Der erste Teil des Artikels endete mit der Frage, was schlimmer ist: Ein Depotwert der nur gering im Plus ist und wir uns nur nicht trauen ihn zu verkaufen oder wenn der Wert vom Plus ins Minus dreht und wir dem entgangenen Gewinn nachtrauern?

Das erste Szenario ist einfach nur ärgerlich, weil mehr drin gewesen wäre. Man hatte den richtigen Riecher, aber das Potential hat zum aktuellen Zeitpunkt einfach noch gefehlt. Zudem hat eine Gewinnsicherungsstrategie gefehlt. Beim zweiten Szenario ist der Ärger deutlich größer, denn hier war man ja bereits im Plus und gleichzeitig auch zu gierig, den kleinen Gewinn zu nehmen der einem angeboten wurde.

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Jetzt steht man mit Nichts, im Sinne von keinem Gewinn, da und muss zusehen und warten bis der Verlust wieder ausgeglichen wird. Eine Alternative wäre die Position Zähne knirschend mit Verlust zu verkaufen. Aus diesem Grund versuche ich in solchen Situationen mit dem zu leben was maximal möglich war – ein kleiner Gewinn. Ohne „hätte“, „wenn“ und „aber“. Im Nachhinein ist man immer schlauer und niemand wusste es vorher!

Blogleser Manuel S. hat in seiner Leserfrage noch einen weiteren Punkt angesprochen – die Transaktionskosten. Nun ja, die können natürlich stark variieren, je nachdem wo man sein Online Depot hat. Eine Transaktion beinhaltet immer eine Gebühr für eine Kauforder und eine für die Verkaufsorder. Wenn man jeweils 20,- Euro zahlen muss, dann ist man bei jeder Transaktion mit mindestens 40,- Euro + X dabei. Das ist schon sehr viel. Ich zum Beispiel habe mein privates Aktien-Depot bei Flatex.

Dort zahle ich bei kleinen Ordersummen (wie im Musterdepot), je Transaktion ca. 6,- Euro. Für den Kauf und Verkauf einer Position zahle ich zusammen um die 12,- Euro. Da bleiben schon mindestens 28,- Euro mehr vom Gewinn hängen, als bei einem Depot mit den genannten 40,- Euro Transaktionsgebühren. Angenommen eine Aktienposition wurde nun mit 100,- Euro Gewinn ausgestoppt. Abzüglich der Transaktionskosten verbleibt immer noch ein Gewinn von 60,- Euro bei einem Depot mit hohen Gebühren. Mit meinen Flatex Gebühren verbleibt mir ein Gewinn von 88,- Euro.

Jetzt gibt es die Einen die sagen „Wow, ganze 60,- Euro, das hat den Aufwand gar nicht gelohnt“ und es gibt die Anderen, speziell meine Person, die sagen „Wieder ein kleiner Baustein mehr zu meinem Ziel – Jeder Euro zählt“.

Um beurteilen zu können, ob sich eine Transaktion gelohnt hat, muss jeder für sich entscheiden. Wenn man sich aber zu hohe Gewinnerwartungen setzt, kann es passieren, dass man sich selbst zu sehr unter Druck setzt. Am Ende verliert man einen schon sicher gehabten kleinen Gewinn, weil nur wenige Prozentpunkte zum eigentlich gewollten Gewinn gefehlt haben.

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Und drei Transaktionen mit je 50,- Euro Gewinn, die vielleicht auch gar nicht so schwer waren, sind doch alle mal besser, als ein großer Gewinn über 150,- Euro für den man deutlich mehr schwitzen musste und zudem auch ein höheres Risiko eingegangen ist.

Im letzten Teil dieser kleinen Mini-Artikel-Serie zeige ich euch, dass man gar nicht so viele hohe Gewinne braucht um sein Ziel zu erreichen. Denn Kleinvieh macht auch Mist. Das habe ich euch ja schon an einer anderen Stelle hier im Blog geschrieben.