Artikel 6 von 8 der Artikelserie: Meine Fonds & ETF-Checkliste

Die ersten vier Checklisten-Kriterien orientierten sich rein nach dem Aussehen des Fonds oder ETFs. Neben der Größe und dem Alter sind auch die Währung und die Liquidität entscheidend. Nun beginne ich aber auch die inneren Werte zu überprüfen. Beginnen möchte ich mit der bisherigen Wertentwicklung und den Gesamtkosten.

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Kriterium Nr. 5 – Performance im Vergleich zur Benchmark
Mit dem Kriterium Nr. 2 habe ich rein das Alter des Testkandidaten. Ob der Fonds oder ETF in der Vergangenheit gut oder schlecht abgeschnitten hat, hatte ich bisher außen vorgelassen. Aber was für eine Performance mus in den letzten 5 – 10 Jahren erzielt worden sein? Das kann man natürlich schlecht festlegen, da dies davon abhängt, in welche Themen der Fonds oder ETF investiert. Es gibt Themen die bringen leider nur 2-3% pro Jahr und andere, meist riskantere Themen, können sogar dreistellige Renditen erzielen. Die Performance kann ich daher nicht an einer festen Zahl festmachen. Am ehesten macht der Vergleich zur Benchmark (Vergleichsindex) Sinn. Man bekommt schnell einen Blick dafür, ob ein Fonds oder ETF besser oder schlechter als der Markt abgeschnitten hat. Für meine Checkliste ist mir wichtig, dass kein deutlich schlechteres Ergebnis als die Benchmark erzielt wurde. Das wäre bei mir ein Negativpunkt. Zudem habe ich ja bereits geschrieben, dass man bei älteren Finanzprodukten sehr gut sehen kann, wie sie sich in vergangenen Börsenzeiten (gute wie schlechte) geschlagen haben. Und Fonds die in den Jahren 2000, 2008 oder auch aktuell gut dastehen, werden auch in der Zukunft ihre Klasse unter Beweis stellen. Bei diesem Punkt schaue ich mir den Vergleich mit der Benchmark in den zurückliegenden Krisen an. Ist der Fonds oder ETF nicht schlechter als die Benchmark (auch in Krisenzeiten), dann bekommt er ein OK.

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Kriterium Nr. 6 – Niedrige Kostenstruktur
Angenommen es wird eine jährliche Rendite von ca. 5% erzielt. Viele Anleger geben sich damit zufrieden und sagen sich: „Wo bekomme ich sonst schon 5% am Markt“. Der Gedanke ist erstmal nicht verkehrt. Es macht am Ende einfach nur keinen Sinn, wenn ein Fonds gleichzeitig Kosten in Höhe von 3% verursacht und auf den Rest auch noch Abgeltungssteuer gezahlt werden muss. Der Kostenfaktor sollte daher vor allem bei Fonds nie außer acht gelassen werden. Es gibt nahezu unendlich viele Möglichkeiten wie Fonds die hart erkämpfte Rendite fast unsichtbar wieder auffressen. Übliche Gebühren sind der Ausgabeaufschlag und die jährlichen Verwaltungsgebühren. Aber es gibt dazu noch Erfolgs- und Bonusvergütungen (auch Performance Fee genannt) der unterschiedlichsten Art. Wie sieht so was in der Praxis aus? Angenommen ein Fonds schafft 10% Rendite in einem Jahr. Der Vergleichsindex schafft nur magere 4% im gleichen Zeitraum. Wenn der Fonds nun eine Performance Fee von 20% hat, dann darf die Fondsgesellschaft vom 6%-Mehrertrag (10% – 4%) weitere 20% einbehalten. In diesem Fall sind es neben den bestehenden Gebühren weitere 1,2%. Einige Fonds haben bereits eine High Watermark eingeführt. Solche Fonds sind auf jeden Fall zu bevorzugen, da hier die Fondsgesellschaften erst wieder eine weitere Performance Fee einbehalten dürfen, wenn der Fonds neue Höchstwerte erreicht hat. Ohne High Watermark kann es passieren, dass der Fonds sogar Verluste gemacht hat, aber weil der Vergleichindex höhere Verluste eingefahren hat, muss der Anleger trotzdem die Performance Fee bezahlen. Beispiel: Der Fonds hat einen Verlust von -4% erreicht und der Vergleichsindex ist mit -10% abgeschmiert. Die Performance des Fonds ist mit 6% deutlich besser. Von diesen 6% müssen nun wieder 1,2% an Performance Fee bezahlt werden. Aus den -4% Verlust werden dadurch –5,2% Verlust. Um auf die Checkliste zurückzukommen. Mit diesem Kriterium durchleuchte ich sämtliche Kosten und Gebühren des Fonds. Für einen besseren Vergleich hilft euch hierbei die Gesamtkostenquote Total Expense Ratio (auch TER genannt). Sie gibt euch einen ersten Anhaltspunkt über die jährlich zu erwartenden Kosten. Performance Fee und Transaktionskosten sind allerdings in dieser Kennziffer nicht enthalten. Für ein OK an dieser Stelle meiner Checkliste sollte ein Fonds eine niedrige TER im Verhältnis zur durchschnittlich erzielten Rendite aufweisen. Die oben beschriebene Performance Fee Klausel sollte durch eine High Watermark gesichert sein.