Artikel 3 von 4 der Artikelserie: Muss man in geschlossene Fonds investieren

Damit ist nun nicht gemeint, statt in einen geschlossenen Fonds nun in einen anderen geschlossenen Fonds zu investieren. Vielmehr geht es um die Anlagethemen für die geschlossene Fonds genutzt werden. Zuvor fragt doch mal in eurem Freundes- und Bekanntenkreis nach, wer schon echte eigene Erfahrungen mit geschlossenen Fonds gemacht hat. Es wird äußerst schwer sein, jemanden zu finden der a) überhaupt solche Produkte abgeschlossen hat und b) vor allem nur positives zu berichten weiß. Falls ihr jemanden findet der positiv davon überzeugt ist, dann achtet bitte darauf, dass dieser Mensch nicht durch den Verkauf solcher Produkte partizipiert!

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Wer trotzdem in die Themen von geschlossenen Fonds investieren will oder muss, dem bieten sich ausreichende Alternativen. Diese sind aus Anlegersicht zudem auch wesentlich risikoärmer und deutlich leichter handelbar.

Immobilien = offene Fonds (neue gesetzliche Regelung) und Immobilien-Unternehmen die am Aktienmarkt gehandelt werden
Schiffe = Reedereien, Hersteller / Werften, Logistikunternehmen, Zulieferer
Flugzeuge = Airline, Hersteller, Zulieferer
Windparks = Hersteller, börsennotierte Unternehmen
Solarparks = Modul- und Anlagenhersteller

Wer also unbedingt in die genannten Anlagebereiche investieren will, für den gibt es viele sicherere Alternativen. Der Vorteil dieser Direkt-Investments liegt auf der Hand, ihr könnt eure Anteile jederzeit an der Börse mit Stopkursen absichern oder auch direkt verkaufen. Die meisten Firmen zahlen auch Dividenden. Transparenz über die Geschäftstüchtigkeit ist durch den Markt und durch Analysten gegeben. Mit einem News-Alarm werdet ihr jederzeit über das Unternehmen informiert. Die Anlagesumme die ihr bei einem geschlossenen Fonds als Mindesteinlage hinblättern müsst, zum Beispiel 20.000 Euro, könntet ihr bei dieser Investitionsvariante auf mehrere Unternehmen aus verschiedenen Bereichen aufteilen. Je 5.000 Euro könntet ihr in einen Hersteller, Dienstleister, Zulieferer oder sogar in einen passenden offenen Fonds investieren. Euer Risiko habt ihr dadurch breit gestreut und im Falle das Mal eine Branche schwächelt, könnt ihr auch mit kleinen Verlusten eure Anteile wieder zu Geld machen.

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Wer sein Geld bereits in geschlossene Fonds investiert hat und vor Ablauf wieder aussteigen will, der wird ein blaues Wunder erleben. Denn ganz so einfach wie an der regulären Börse kann man seine Fondsanteile nicht verkaufen. Die Hauptprobleme sind die geringe Anzahl an Käufern und Verkäufern sowie die Ermittlung eines marktgerechten Wertes der Fondsanteile. Auf dem Zweitmarkt (Zweitmarkt.de), so nennt sich der Markt für derartige Produkte, werden als Wertindikator einzig die realistisch zu erwartenden Ausschüttungen in der Zukunft herangezogen. Abgezogen werden die Kosten für Bankkredite und Instandhaltungsmaßnahmen. Auch der zu erwartende Verkaufserlös, wenn auch nur in einem sehr pessimistischem Rahmen, fließt in die Wertermittlung der Fondsanteile mit ein. Falls man über den Zweitmarkt einen Käufer für seine Fondsanteile findet, dann sollte man sich je nach Investitionsprojekt auf einen Rückkaufswert zwischen 50 und 70% des Ursprungsbetrages einstellen.

Spätestens an diesem Punkte bemerken Anleger oft, dass sie beim Einstieg deutlich zuviel gezahlt und das Investment unterschätzt haben. Aber wer an dieser Stelle angekommen ist, der ist am Ende nur noch froh keinen Totalausfall erzielt zu haben. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Schade das die Erkenntnis nicht schon vor dem Kauf des geschlossenen Fonds da war, dann hätte man auf die paar Prozentpunkte der rein fiktiven Rendite verzichtet, sich jede Menge Ärger und Geld gespart und hätte sein Geld ganz konservativ in Alternative Produkte anlegen können.