Britische Dividenden Aktien sind sehr attraktivWie in einem der letzten Wochenrückblicke angekündigt, möchte ich heute gern mal das britische Pfund beleuchten und damit den Vorteil den britische Dividenden Aktien mit sich bringen. Der Verfall einer Währung kann gerade für langfristig orientierte Dividenden-Investoren lukrative und zusätzliche Erträge bringen.

Als die Briten im Juni über den Brexit abstimmten, gab es nur einen kurzzeitigen Verfall der Aktienkurse und des britischen Pfunds. Nun, mit ein paar Wochen Abstand gerät das Pfund erneut unter Druck. Gegenüber dem US-Dollar erreichte das Pfund vor kurzem den niedrigsten Stand seit 31 Jahren. Aber auch gegenüber dem Euro ist, wie man im folgenden Chart gut sehen kann, nicht mehr viel Luft um neue Tiefs zu markieren. Je höher der Chart steigt, desto schwächer wird die britische Währung.

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EUR/GBP (Euro / Britische Pfund Sterling) Chart

Man muss sich das mal vor Augen halten. Im Jahr 2001, bekam man für einen Euro ungefähr 0,60 GBP. Das Pfund war sehr hart und der Euro butterweich. 15 Jahre später sieht es da schon ganz anders aus. Für einen Euro bekommen wir mittlerweile 0,90 GBP. In der Spitze gab es Ende 2009, mit 0,96 GBP, noch ein wenig mehr. Auf dem Weg dorthin sind wir gerade. Noch im letzten Jahr, weit vor der Brexit Entscheidung, lag der Kurs noch um die 0,70 GBP.

Wir Dividenden-Investoren sollten uns die aktuelle Lage des britischen Pfunds zunutze machen. Kaufe was am Boden liegt unterstreicht unsere antizyklische Investitions-Strategie. Unser Augenmerk bei neuen Investments sollte daher unbedingt auf britische Dividenden Aktien gelegt werden.

Wenn sich in wenigen Jahren das britische Pfund wieder erholt, steigen automatisch unsere Dividenden-Erträge in Euro gerechnet. Der schwache US-Dollar hat es vor einigen Jahren vorgemacht, wie folgendes Berechnungsbeispiel zeigt. Dazu ist auch hier der Chart sinnvoll.

Berechnungsbeispiel amerikanische Dividenden Aktien in USD

Dollarkurs (Euro / US-Dollar) Chart

Im Jahr 2008 erreicht der US-Dollar einen sehr schwachen Wert von 1,60 USD je Euro. Wenn wir hier vermehrt US-Aktien gekauft hätten, würde uns das heute sehr gute Dividendenerträge in EUR gerechnet bringen. Aber rechnen wir es mal durch.

EUR / USD 1,60 im Jahr 2008
Kauf einer US-Aktie für 100 USD = 62,50 Euro
Dividende = 4 USD = 2,50 Euro

Heute beim Währungskurs von 1,10 und der Annahme, dass der Aktienkurs und die Dividende gleichgeblieben sind:
Aktienkurs 100 USD = 90,90 Euro
Dividende = 4 USD = 3,63 Euro
Allein durch die Währungsveränderung hat sich die Dividende um 45% verbessert.

Angenommen von damals zu heute hat sich der Aktienkurs sowie die Dividende nur um 50% verbessert. In 8 Jahren ist dies durchaus keine Seltenheit.
Der Aktienkurs beträgt heute 150 USD = 136,36 Euro
Dividende = 6 USD = 5,46 Euro
Die Dividendenerträge in EUR gerechnet hätten sich mehr als verdoppelt. Gut die Hälfte davon geht allerdings auf das Konto der Währungsveränderung. Hier hat es sich ausgezahlt, auf Aktien mit einer schwachen Währung zu setzen und diese im Depot überzugewichten. Die schwache Während war damals ganz klar der US-Dollar.

Berechnungsbeispiel britische Dividenden Aktien in GBP

Aber kommen wir zurück zu unserem britischen Pfund. Hier können wir eine ähnliche Rechnung anstellen, auch wenn wir nicht wissen, wie sich britische Dividenden Aktien sowie das britische Pfund in Zukunft entwickeln werden. Es ist nur ein Szenario, welches aber statistisch gesehen eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit mit sich bringt. Der Einfachheit halber verwende ich für das Rechenbeispiel die gleichen Zahlenwerte wir im Beispiel des US-Dollars.

EUR / GBP steht aktuell bei ungefähr 0,90
Kauf von einer GB-Aktie für 100,00 GBP = 111,11 Euro
Dividende = 4,00 GBP = 4,44 Euro

Wir unterstellen auch hier, dass sich das britische Pfund bei 0,65 EUR/GBP stabilisiert und dass der Aktienkurs sowie die Dividende gleichbleiben:
Aktienkurs = 100,00 GBP = 153,85 Euro
Dividende = 4,00 GBP = 6,15 Euro
Allein durch die Währungsveränderung gibt es einen Aufschlag von 53%.

Nun unterstellen wir erneut, dass einige Jahre vergehen bis das britische Pfund wieder zur alten Stärke zurückfindet. Der Aktienkurs und die Dividende legen bis dahin um 50% zu.
Aktienkurs = 150 GBP = 230,77 Euro
Dividende = 6,00 GBP = 9,23 Euro
Die Dividende in EUR wird dadurch mehr als verdoppelt, obwohl der Aktienkurs und die Dividende nur um 50% zugelegt haben. Auch hier ist der Währung ein Großteil der Performance zuzurechnen.

Solange kein Brexit ausverhandelt wurde, besteht hier weiter eine hohe Unsicherheit. Auch das Säbelrasseln für zukünftige Verhandlungen mit der EU, bringen derzeit eine hohe Volatilität mit sich.

Dabei muss man nicht davon ausgehen, dass der Euro hier die starke Währung ist oder die EU nichts zu verlieren hätte. Jederzeit können auch hier Probleme aufkommen und das Pfund erholt sich schneller als gedacht. Das geschieht automatisch, wenn der EUR stark an Wert verliert.

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Ich versuche immer antizyklisch zu handeln. Dazu gehören nicht nur Dividenden Aktien die historisch betrachtet unterbewertet sind, sondern auch Währungen. Wobei ich mich nur auf die drei für mich wichtigen Währungen USD, GBP und EUR konzentriere.

Das perfekte Szenario für mich wäre, wenn der Dividenden-Alarm Indikator ein Kaufsignal generiert und ich mir dann britische Dividenden Aktien mit einem Kaufsignal kaufe, während das britische Pfund so schwach wie nie ist.

Wer dann noch den derzeit sehr schwachen Rohstoff Öl mit einbezieht, der kommt aktuell an britischen Öl-Konzernen nicht vorbei!

Die gleichzeitige Erholung (in den kommenden Jahren) der genannten Faktoren dürften zu einem Turbo bei der Wertentwicklung führen. Wenn der Dividenden-Alarm Indikator eine Verkaufsphase ermittelt hat und unsere britischen Aktien ein Verkaufssignal generieren, würde man hohe dreistellige Renditen einfahren können. Mit einem starken britischen Pfund und deutlich erholten Öl-Preisen, wäre dies in unserem Fall das Best Case Szenario.

Mit meiner antizyklischen Vorgehensweise bevorzuge ich derzeit ganz klar britische und auch europäische Aktien. Im Verhältnis dazu, sammle ich deutlich weniger US-Aktien ein. Einfach aus dem Grund, da mir die Währung derzeit zu stark ist. Bei einem schwächeren USD bekomme ich in zukunft geringere Dividendenerträge in EUR gerechnet.

Der Dividenden-Alarm überwacht aktuell 36 britische Dividenden Aktien. Auch wenn sich der Dividenden-Alarm Indikator derzeit in keiner Kaufphase befindet, so generieren trotzdem ganze 8 Aktien ein Kaufsignal. Sie befinden sich also auf einem historisch seltenden Kaufniveau, wie das britische Pfund.

Mich würde interessieren, wie ihr mit dem Währungsthema umgeht?